“Tier der Woche” zu Besuch in der Bibliothek

Wer nicht schon vor der Autorenlesung zu den Katzenliebhabern zählte, der war es spätestens nach dem Besuch von Hildegard Müller. Aber nicht nur das “Tier der Woche” sondern auch die Begegnung mit der sympathischen Autorin und Illustratorin hinterließen großen Eindruck.

“Ich erzähle die Geschichte nur stellvertretend für Oskar”, kündigte Hildegard Müller an, und fügte hinzu, dass Sie sich nicht ganz sicher sei, ob die Erzählungen des “Katers mit Charakter” voll und ganz der Wahrheit entsprächen. Das sei aber ja oft so bei Geschichten.

Leichte Zweifel und Grübeln – auch über die zu Beginn aufgekommene Frage was eigentlich “Charakter” sei – rückten schon bald in den Hintergrund. An ihre Stelle trat das Gefühl, dass Hildegard Müllers Kinderbuch-Held tatsächlich irgendwie anwesend zu sein schien. Lag es an dem mitgebrachten Groß-Portrait von Oskar, wie er da auf dem obersten Sitzbrett des Kratzbaums thronte? War es Hildegard Müllers Art des Lesens, lag es einfach an der besonderen Erzählweise des Buches oder waren vielleicht die begleitenden Illustrationen dafür verantwortlich? Es war sicherlich ein Mix aus all diesen Elementen, der eine Vertrautheit zu Oskar bei den Zuhörern entstehen ließ sowie den Eindruck, ihn tatsächlich auf seinem Lebensweg begleitet zu haben.

Wie eindrucksvoll, anschaulich und realistisch Oskars Geschichte erzählt ist, unterstreichen zwei Fragen der Kinder, die sie bis zum Schluss beschäftigten:

Gibt es den Oskar wirklich?” und  “Ist die Geschichte echt?

Auch das Interesse an weiteren Oskar-Geschichten war groß. Eine Gruppe nahm dies zum Anlass, sich selbst am Ideensammeln und Schreiben von weiteren Geschichten zu versuchen. Wer weiß, vielleicht werden diese Hildegard Müller inspirieren, “Neue Geschichten von Oskar“ zu schreiben (oder werden es doch Geschichten vom Mader?). Das Versprechen, dann wieder zu Besuch an die ESRM zu kommen, nahmen die Zweitklässler ihr noch an Ort und Stelle ab.